Vorbereitung auf den Fahrradführerschein

Klasse 4

Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderungen der vierten Klasse bereiten sich zur Zeit auf ihren Fahrradführerschein in der Jugendverkehrsschule Forststraße vor. Polizeioberkommissar Markus Kiefer und sein Kollege Stefan Jantos schulen die Schülerinnen und Schüler in Theorie und Praxis und gehen dabei individuell auf die Fähigkeiten des Einzelnen ein.

An diesem Morgen findet in der Jugendverkehrsschule der letzte Übungstermin statt, bevor es in der nächsten Woche ernst wird und die 24 Schülerinnen und Schüler ihre Fahrradprüfung ablegen. Nach einer 20-minütigen theoretischen Einweisung, bei der die Teilnehmenden nochmals die acht Regeln des Einordnens und Abbiegens wiederholen, geht es nach draußen auf den Verkehrsübungsplatz.

Ausgestattet mit leuchtenden Warnwesten und Fahrradhelmen erklärt Markus Kiefer den Viertklässlern, wie sie sich im Straßenverkehr richtig umschauen, sich einordnen, den Gegenverkehr beachten, Handzeichen geben und abbiegen. „Wenn die Ampel grün ist und ihr links abbiegen wollt, dürft ihr immer in die Kreuzungsmitte einfahren. Aber wichtig ist, ihr müsst immer den Gegenverkehr beachten“, erklärt Markus Kiefer. Er und sein Kollege Stefan Jantos betreuen regelmäßig Klassen für den Fahrradführerschein, in denen auch Kinder mit Behinderungen sind. „Es bekommen alle eine Teilnahmebescheinigung. Wer die Prüfung besteht, hat erfolgreich teilgenommen“, sagt Stefan Jantos.

Anhand des Verkehrsübungsheftes werden die Schülerinnen und Schüler bereits im Unterricht auf die Verkehrsregeln und Grundlagen im Straßenverkehr vorbereitet. „Dazu gehört auch, dass die Schülerinnen und Schüler lernen, wie man den Fahrradhelm richtig trägt, wie sie Gefahrenstellen erkennen können und wie die Verkehrsschilder aussehen“, sagt Klassenlehrerin Linda Brode von der Torwiesenschule. Ihre Kollegin und Sonderpädagogin Pia Wahl betreut während der praktischen Übungen gemeinsam mit weiteren Kolleginnen die fünf Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen. Dabei sind zwei Schüler mit Behinderung, die an ihrem Fahrrad Stützräder haben, eine Schülerin mit einem Jugenddreirad, ein Schüler mit Laufrad und eine Schülerin mit Roller.

„Es ist sehr schön, dass die Schülerinnen und Schüler mit und ohne Behinderungen gemeinsam an der Vorbereitung zum Fahrradführerschein teilnehmen. Das ist Inklusion“, sagt Pia Wahl, Fachlehrerin für Sonderpädagogik. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen aus dem Sonderschulbereich übt sie individuell das, was beim jeweiligen Schüler mit Behinderung noch vertieft werden muss. „Eine Schülerin weiß noch nicht so recht, wann sie Handzeichen geben muss. Das üben wir nochmals verstärkt“, so Pia Wahl.  

Am Ende der Stunde lassen sich bei allen Schülerinnen und Schüler deutliche Fortschritte erkennen. „In der Stadt haben viele Kinder mehr Bedarf, Fahrradfahren im Straßenverkehr richtig zu lernen. Auf dem Land fahren die Kinder oft besser Fahrrad, weil sie es dort gewohnt sind, regelmäßiger zu fahren“, weiß Michael Kiefer und sein Kollege Stefan Jantos gibt den Schülerinnen und Schülern abschließend mit auf den Weg: „Wenn ihr euch im Voraus bereits überlegt, wohin ihr fahren wollt und welche Schritte nacheinander kommen, dann werdet ihr sicherer“.