Torwiesenschule wird „Schule ohne Rassismus“

Innenminister Thomas Strobl verleiht Titel und übernimmt Patenschaft

Stuttgart-Heslach, 23. Januar 2023 – Der Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl hat der Torwiesenschule der Diakonie Stetten den Titel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ verliehen. Anlässlich der Titelverleihung wird er Pate der inklusiven Bildungseinrichtung für Schüler mit und ohne Behinderung.

Im Unterricht und im Rahmen von Projekten setzen sich Schüler und Lehrer der Torwiesenschule schon seit einiger Zeit regelmäßig mit dem Thema „Rassismus“ auseinander. Damit sie den Titel „Schule ohne Rassismus“ führen dürfen, haben sie sich zudem schriftlich dazu verpflichtet, nicht wegzuschauen, wenn es zu Gewalt und Diskriminierung an ihrer Schule kommt. Mit entsprechenden Vorkommnissen wollen sie sich aktiv auseinandersetzen.

Laut Andreas Haiß von der Landeskoordination des Netzwerks „Schule ohne Rassismus“ ist die Torwiesenschule damit nun eine von über 340 Schulen in Baden-Württemberg und 4000 Schulen bundesweit, die sich dazu verpflichtet haben, sich aktiv gegen Diskriminierung und Rassismus einzusetzen.

Innenminister Thomas Strobl hat anlässlich der Titelverleihung eine Patenschaft für die Torwiesenschule übernommen. Die Verbindung besteht aber schon länger. Bereits im Jahr 2019 war er einer Einladung der Schule gefolgt und hatte sich im Rahmen eines Besuchs über das inklusive Konzept informiert. 

Die Selbstverpflichtung der Schule, in der Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam lernen, hat Innenminister Thomas Strobl in seinem Grußwort bei der Festfeier zur Verleihung ausdrücklich gewürdigt: „Schule ohne Rassismus – das ist in erster Linie eine Verpflichtung. Eine Verpflichtung, den Titel nicht nur zu tragen, sondern ihn zu leben. Die Bezeichnung ‚Schule ohne Rassismus‘ soll uns alle, besonders jede Schülerin und jeden Schüler, tagtäglich an eine Sache erinnern: Wie wir miteinander umgehen, entscheiden wir ganz alleine. Und es kommt jeden Tag darauf an, dass wir uns dafür entscheiden, gut miteinander umzugehen. Sich das bewusst zu machen, halte ich für unendlich wichtig. Denn diese Erkenntnis braucht man nicht nur als Schülerin und Schüler während der Schulzeit, sondern das ganze Leben. Deshalb freut es mich besonders, die Patenschaft für eine Schule zu übernehmen, die so für eine Kultur des Hinschauens wirbt. Denn ich bin ganz und gar überzeugt: Wo immer es zu irgendeiner Art von Diskriminierung, von Anfeindung, von Hass kommt, muss die Antwort glasklar lauten: Wehret den Anfängen.“

Dass die Schülerinnen und Schüler den Titel ernst nehmen und sich mit dem Thema „Rassismus“ auch aktiv auseinandersetzen, zeigten ihre gelungenen Beiträge im Programm der Festfeier: eindrückliche 6-Wort-Geschichten der Klassenstufe 9, die Rede von Schulsprecher Konrad van Gelder, die Klangeinlage der Schüler-Musikgruppe „open music“ oder das Impro-Theater-Stück der Theater-AG über einen blauen Alien, der diskriminiert wird.

Über die Torwiesenschule

Die Torwiesenschule in Trägerschaft der Diakonie Stetten vereint an ihrem Standort in der Vogelrainstraße in Stuttgart-Heslach drei Schularten unter einem Dach: eine Grundschule, eine Realschule und ein sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) mit den Förderschwerpunkten geistige Entwicklung sowie körperliche und motorische Entwicklung (Bildungsgang Geistige Entwicklung). Der Schule ist auch ein inklusiver Hort angeschlossen. Die Vision einer inklusiven Schule, in der Kinder mit und ohne Behinderung ganz selbstverständlich gemeinsam lernen, wird im Schulleben auf vielfältige Weise verfolgt. Von den gemeinsamen Unterrichtselementen und von der übersichtlichen Schulgröße mit kleinen Klassen profitieren alle Schüler.  Sabine Aab, die den Realschulzweig der Torwiesenschule leitet, berichtet von ihren Erfahrungen: „Die ruhige Unterrichtsatmosphäre bei uns und die individuellen Fördermöglichkeiten kommen auch unseren Schülern ohne Behinderung zugute. Weil wir eine kleine Schule sind können wir alle im Blick haben. Und man merkt, dass unsere Realschüler sozial sehr kompetent sind. Alle lernen voneinander Rücksichtnahme. Gerade Schüler*innen mit Mobbingerfahrung, die zu uns kommen blühen, bei uns richtig auf.“